Zum Ende der Saison 2021/22 sicherte sich die U16 männlich in Berlin sensationell den 2. Platz bei den Deutschen Meisterschaften. Diese Spielzeit war die erste nach Corona, in der endlich wieder reguläre Meisterschaften ausgerichtet werden konnten. Das Mai-Wochenende stand allerdings unter keinem guten Stern, da Verletzungen und Corona im Vorfeld der Meisterschaft gleich zwei Zuspieler aus der Gleichung des Trainerteams Stefan Pomerenke und Heidi Weilnhammer nahmen.
Doch die zu Beginn der Saison ins Leben gerufene Spielgemeinschaft TSV Unterhaching/SV Lohhof trotzte allen Widrigkeiten. Mit gerade einmal acht einsatzfähigen Spielern spielte sie in der Hauptstadt ein bärenstarkes Turnier, für das sich die besten 16 Teams aus Deutschland auf ihren regionalen Meisterschaften qualifiziert hatten.
Beim Training am Freitagnachmittag im Horst-Korber-Sportzentrum in unmittelbarer Nähe zum Berliner Olympiastadion konnten einige Gegner bereits unter die Lupe genommen werden.
Nach der Eröffnungsfeier mit Nationalhymne und Grußwort des Veranstalters SCC Berlin cruiste die Mannschaft am Samstag durch die Gruppenphase – mit drei klaren 2:0 -Siegen, zunächst gegen den stärker eingeschätzten VfB Friedrichshafen dann gegen die Teams des USC Braunschweig und des TV Biedenkopf. Als Gruppensieger musste kein Überkreuzspiel mehr gespielt werden.
Am Sonntag wurden im Viertelfinale die L.E. Volleys Leipzig mit 2:0 Sätzen ausgeschaltet. Das Halbfinale war dann eine geschlossene Veranstaltung der vier Vertreter aus Bayern und Berlin. Während der TSV Grafing nach hochklassigem Spiel gegen den SCC Berlin die Segel streichen musste, kämpften und spielte sich das Haching-Lohhof-Team gegen die Auswahlmannschaft des Berliner TSC in einen wahren Rausch. War der erste Satz noch verloren gegangen, blieb es bis zum 20:20 im zweiten Satz eine enge Kiste, mit dem besseren Ende für die Jungs aus Haching und Lohhof. Der Tiebreak war dann mit 15:8 eine klare Angelegenheit. Angefeuert von den mitgereisten Fans und den Jungs aus Grafing ließ die Mannschaft nichts mehr anbrennen.
Auf dem zentralen Spielfeld vor ca. 250 Zuschauern konnten Timon Bührend, Marten Endres, Max Knoglinger, Tobias Mikulandra Jakob Stolle, Torben Traut, Lukas Weilnhammer und Lennart Wendt (Julian Küchenhoff wegen Corona und Julius Urbach wegen Armbruch kamen nicht zum Einsatz) nach nervösem Beginn das Finale im ersten Satz lange offenhalten. Doch dann ließen Kraft und Konzentration im sechsten Spiel innerhalb von zwei Tagen merklich nach. Und die mit einem starken und ausgeglichenen 14-Mann-Kader agierenden SCCler machten den Sack zu und zogen im zweiten Satz unwiderstehlich davon. Der verdiente Deutsche Meister heißt SCC Berlin, dem wir herzlich zum Titel gratulieren!
Die Silbermedaille der Hachinger und Lohhofer U16m kann unter den genannten Umständen nicht hoch genug eingeschätzt werden. Als I-Tüpfelchen wurde Lennart „Lenny“ Wendt als „Bester Außenangreifer“ ins Dream Team der DM gewählt. Mehr geht fast nicht!
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Sponsoren Develey und Knorr-Bremse für die Unterstützung. Und sagen ein großes Dankeschön an die Coaches Heidi Weilnhammer und Stefan Pomerenke, die über die gesamte Saison hinweg eine verschworene, leidenschaftliche und perfekt harmonierende Mannschaft geformt haben. Stefan und Heidi sind nicht nur wegen des herausragenden Saisonfinales überzeugt: „Das Projekt Spielgemeinschaft zwischen dem TSV Unterhaching und dem SV Lohhof hat neben dem Titelgewinn bei den Oberbayerischen und Südbayerischen Meisterschaften sowie den 2. Plätzen bei den Bayerischen und Deutschen Meisterschaften vor allem eines gezeigt: Welche Bedeutung Zusammenhalt und Gemeinschaft haben. Und was dann auch für einen vermeintlichen Außenseiter alles möglich ist.“
Bericht: Jörg Peter Urbach
Foto: Jörg Peter Urbach