H1: Herren-Team kann doch noch gewinnen …

Am Sonntag, den 13.03.2022 war es endlich so weit. Die Spieler und der Trainer des SVL lagen sich zum ersten Mal mit überschwänglicher Freude in den Armen! In dieser wieder mal so komischen Corona-Saison konnten sie den ersten Sieg in der Bayernliga feiern. Dabei standen die Vorzeichen alles andere als unter einem guten Stern.

Schliesslich ist man eigentlich Letzter und hat nur Punkte, weil zwei Gegner abgemeldet haben. Die Mannschaft hat im neuen Jahr zwar deutlich ansprechendere Leistungen gezeigt, aber mehr als drei Satzgewinne konnte man noch nicht auf der Haben-Seite der Lohhofer Spielbilanz verbuchen.
Immer wider ist die Mittelblockposition ein großes Thema. Wir sind da sowieso spärlich besetzt und manch einer hat leider auch während der Saison aufgehört. Wenn dann noch zwei Spieler auf dieser Position krank sind, „dann kann man sich als Trainer schon mal die Haare raufen“ so Trainer Christian Mürle.

Es fehlten also Marvin Simon und Thomas Prosser im Mittelblock. Der Einsatz des angeschlagenen Markus Hubmann entschied sich erst in letzter Sekunde. Lange war nicht sicher, wie fit er ist.
Dazu kam, dass Rosenheim eins der beiden Teams war, die uns in der Hinrunde mal so richtig versohlt hatten mit ihren kräftigen Sprungaufschlägen. Also keine großartigen Voraussetzungen, um auswärts was zu reißen.

So spielten Tom Kasper und Kapitän Lars Hohensee in der Mitte und sollten einen tollen Job machen. Auf Diagonal rutschte Youngster Dominik Gartner. Aussen mit Vedran Dusanic und Marco Hammerschmidt konnten wir uns – wie gewohnt – auf eine sichere Achse verlassen. Dass Beide einen Sahnetag erwischten, war für unsere Erfolgsaussichten superwichtig. Zuspieler war „Duschi“ Daniel Sturm. Als Libero trat, wenn auch leicht angeschlagen, aber mit viel Salbe von Marco fit gecremt, Stephan Münch an.

Sie können Bayernliga: Mit enem hart umkämpften 3:0 Auswärtssieg kehren die Herren 1 des SVL aus Rosenheim zurück!

Unter diesen Umständen ging es suboptimal los. Der geneigte Fachleser oder die ebenso qualifizierte Leserin haben sicher erkannt, dass damit dem Trainer nur ein Wechselspieler zur Verfügung stand und er deshalb mittlerweile auch auf der Bank immer sein Trikot angezogen hat.

Auf die grosse Chance, dass Rosenheim gegen den eigentlich chancenlosen Tabellenletzten mit seinem 2. Zuspieler beginnt, hatte Christian Mürle schon die ganze Zeit gehofft … und genau diesen Gefallten taten uns die Gastgeber. Die Taktik des Lohhofer Trainers, für die er sich mit der Mannschaft entschieden hatte, ging voll auf. Rosenheim spielte fast nur über die Aussenangreifer und da war unser Block – eher die Schwäche in dieser Saison – voll da. Es ging ständig knapp hin und her. Der Wechsel Mittelblocker für Zuspieler war erfolgreich und siehe da, wir machten das Minibreak und gewannen den ersten Satz.

Euphorisiert und mit einer Wahnsinns Stimmung starteten wir dann in den zweiten Satz. Der Gegner wechselte den Zuspieler nicht und so das gleiche Bild: Lohhof hielt mit und durch den ein oder anderen unmöglichen Ball von Vedran und Marco stand es wieder 23:23. Wieder kam Markus ins Spiel und beendete den vorentscheidenden Satz mit dem wichtigen letzten Aufschlag zum 25. Punkt. 2:0 Sätze: der erste Punkt war gewonnen, aber jetzt wollten wir mehr.

Bei Rosenheim übernahm jetzt der erste Zuspieler. Die Dominanz der Gastgeber stieg wie befürchtet. Zudem gab es eine Delle im Spiel der Lohhofer. Beim Spielstand von 8:12 wechselte sich der Trainer in Absprache mit Kapitän Lars als Zuspieler ein, um etwas zu ändern und Duschi mal eine kleine Pause zum „Kopf freizukriegen“ zu verschaffen. Beim Stand von 10:16 reichte es Lars dann allerdings. Er wechselte einfach zurück. Zur Überraschung des Trainers war das genau die richtige Maßnahme: Nach der Pause für Duschi kam Lohhof zurück wie die Feuerwehr. Immer wieder schlugen Domi Gartner und Marco Bälle mit voller Härte auf den Boden. Lohhof drehte den Satz und kam mit einem unglaublichen vier Punkten Vorsprung zum 3:0-Sieg. Wahnsinn, unglaublich und das mit diesen begrenzten Möglichkeiten. Libero Stephan meinte lakonisch: „Mei, mehr Sätze hätte ich ja auch nicht mehr durchgehalten!!“.

Man hat endlich gesehen – Wir können Bayernliga. Das war echt ein super Spiel! Der Sieg macht uns stolz und froh. Vielleicht kriegen wir die Kurve und können doch noch eine versöhnliche Saison zu Ende spielen. Bei aller Euphorie nach diesem Spiel muss man leider sagen: Bis dahin war das eben noch nicht wirklich erfolgreich – aber es kann ja noch besser werden!

Bericht: Christian Mürle
Foto: SV Lohhof